IGPB-Tagung 2018 - Kein andere Wahl als wählen?

06.02.2018

Die zweitägige Tagung (1./2.3.2018) die von der Interessengemeinschaft Politische Bildung in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Didaktik der Politischen Bildung veranstaltet wird, wird sich inmitten von „Super-Wahljahren“ von der Bundespräsidentenkür über die vergangene Nationalratswahl bis zu den laufenden Landtagswahlen mit der Bedeutung und den Bedingungen von Wahlen auseinandersetzen.

Die Berichterstattung über politische Wahlen vollzieht sich zusehends nach den Grundmustern der Sportinformation. Stehen die StimmbürgerInnen gerade nicht vor Abstimmungen, sorgt eine Flut an Umfragen für Scheinergebnisse. Neben dem derart geschürten Rennfieber verdeckt die umfassende Personalisierung den wahren Wahlgegenstand. So werden Nationalratswahlen zu Bundeskanzlerküren und Landtagswahlen zu Landeshauptleutevoten. Hinter all dem kommt vieles zu kurz, vor allem die Kriterien von demokratischen Wahlen. Wählen allein ist noch nicht Demokratie, aber Wahlen sind ein guter Indikator für die Qualität einer Demokratie. Wahlen sind zwar eine zentrale, doch nicht die einzige Form der Beteiligung.

Die IGPB-Tagung 2018  will sich inmitten von „Super-Wahljahren“ von der Bundespräsidentenkür über die vergangene Nationalratswahl bis zu den laufenden Landtagswahlen auf die Bedeutung und Bedingungen von Wahlen besinnen. 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist Österreich eines der wenigen europäischen Länder ohne Regierungschefin oder weibliches Staatsoberhaupt. Auch andere Schieflagen wollen wir genauer betrachten: So hat Niederösterreich zwar weniger  EinwohnerInnen, aber mehr Wahlberechtigte als Wien, weil in der Hauptstadt viele nicht wählen dürfen. Welche alternativen Formen der politischen Beteiligung können das Wählen ergänzen? Welche didaktischen Anregungen gibt es für junge Menschen, die zwar hier zur Schule gehen, aber laut ihrem Pass keine Österreicher sind. Wie sollen sie für Politische Bildung Interesse entwickeln, wenn scheinbar Wahlen stets im Zentrum des politischen Geschehens  stehen?

Die Interessengemeinschaft Politische Bildung bietet zu diesen Fragen an zwei Tagen ein gleichermaßen kompaktes wie vielfältiges Programm. Vom historischen Rückblick auf die Entwicklung des Wahlrechts zu den aktuellen Herausforderungen für die Weiterentwicklung verläuft der thematische Bogen. In den Workshops sollen theoretische Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt und in den Diskussionsrunden unterschiedliche Meinungen ausgetauscht werden. Somit versteht sich die IGPB-Tagung 2018 auch als Gegenentwurf zu einem Graffito: „Wer seine Stimme abgibt, hat nichts mehr zu sagen“.

→ detailliertes Programm und Anmeldung

Wann?

Donnerstag, 1. März 2018, ab 18:15 Uhr
Freitag, 2. März 2018, 09:00 -  18:00 Uhr

Wo?

1. März: AK Wien (Technisch Gewerbliche Abendschule Plösslgasse 13, 1040 Wien)
2. März: Universität Wien (SkyLounge, Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien)

Veranstalter

Kooperationspartner

  • Arbeiterkammer Wien
  • Arbeitsbereich Didaktik der Politischen Bildung, Zentrum für LehrerInnenbildung, Universität Wien