Eine Deutschdidaktik, die sich mit der Kultur des Performativen auseinandersetzt, kommt nicht umhin, sich mit kulturwissenschaftlichen Fragen zu befassen und didaktische Konzepte in Hinblick auf Theatralität, Medialität und Performativität zu perspektivieren. Im Fokus einer performativen Deutschdidaktik stehen unterschiedliche Formen des Aus- und Aufführens im Kontext der Sprach- und Literaturvermittlung. Von besonderer Bedeutung sind dabei sprach- und kulturphilosophische Überlegungen zu Sprechakten und körperlichen Handlungen, diskursanalytische Fragen zu Körper, Ritual und Macht, theaterwissenschaftliche Performance- und Aufführungstheorien und – nicht zuletzt – literaturwissenschaftliche Ansätze.
Da es mannigfaltige Anknüpfungspunkte einerseits zu angrenzenden Disziplinen wie der Allgemeinen Pädagogik, anderen Fachdidaktiken, der Soziologie und Philosophie und andererseits in der Fachdidaktik Deutsch selbst gibt, soll der Workshop einen Raum – oder um sich einer Theatermetapher zu bedienen – eine Bühne bieten und verschiedene Fachbereiche zum Dialog einladen.
Was das nun für die einzelnen Arbeitsbereiche des Deutschunterrichts bedeutet und inwieweit damit Perspektiven der Deutschdidaktik geschärft bzw. verändert werden können, soll im Rahmen des Workshops diskutiert werden.