Doris Hergovich bleibt in Erinnerung – allen, die ihr begegnet sind und besonders jenen, die länger mit ihr zusammenarbeiten durften. Vieles von dem, das sie in der Lehre oder im persönlichen Gespräch weitergab, wird die Lehrer*innenbildung auch in Zukunft begleiten.
Doris Hergovich war sowohl als Lehrerin in der Schule als auch in der Lehrer*innenbildung und Fortbildung unglaublich vielseitig aktiv: Sie unterrichtete seit 1996 Deutsch und Psychologie an der BHAK Wien 10 und war Pionierin und maßgebende Mitgestalterin in der Entwicklung des Faches „Persönlichkeitsbildung und Soziale Kompetenz“ im berufsbildenden Bereich. Ihre zahlreichen einschlägigen Publikationen zeichnen sich ganz besonders durch Praxisnähe und ausgewiesene Fachkenntnis sowie vielseitige und wohlerprobte Methoden aus.
Für die Lehrer*innenbildung leistete sie einen wesentlichen Beitrag, indem sie junge Kolleg*innen im Rahmen des Unterrichtspraktikums an der PH Wien und später Studierende im Verbund Nord-Ost im Orientierungspraktikum begleitete. Im Kontext der Mentor*innenausbildung bildete sie Lehrer*innen für die pädagogisch-praktischen Studien und die Induktionsphase aus.
Sie war eine begeisterte und charismatische Pädagogin, faszinierte durch ihre Professionalität, ihre Klarheit und Kreativität, ihren scharfen Geist und ihre Menschenfreundlichkeit. Sie erkannte Ungerechtigkeiten schnell und setzte sich stets mutig für Fairness, konstruktive Lösungen und Menschlichkeit ein. Dass sie dadurch manchmal auf Widerstand stieß, konnte ihr nichts anhaben. Mit ihrer kompetenten, kommunikativen, liebenswerten und empathischen Art war sie für Studierende, (angehende) Lehrer*innen und Kolleg*innen Inspiration und Vorbild. Sie lebte uns vor, wie der Lehrberuf eine Berufung sein kann, in ihrer Leidenschaft für Lernen, Lehren und Begleiten von Menschen auf ihrem Entwicklungsweg.
Doris Hergovich wird als Lehrende fehlen, besonders aber als beeindruckende Persönlichkeit und als liebenswerter Mensch.