Lara Rebecca Kierot, Dr.in BA MA

Rassismus im Bürger_innenbewusstsein von Lehramtsstudierenden. Zu den Implikationen von subjektiven Vorstellungen für die Politische Bildung

Betreuung: Dirk Lange
Zeitraum: 2017 – 2022
Kontakt: lara.kierot@univie.ac.at

Rassismus zählt als gesamtgesellschaftliches Verhältnis und als kontinuierliche Herausforderung für die gesellschaftlich-politische Wirklichkeit mitsamt damit zusammenhängenden Ungleichheiten zu den relevanten Themen, die Politische Bildung bearbeiten sollte. Bereits junge Menschen sollten in ihrer politischen Mündigkeit gefördert und dadurch zu Orientierungs-, Urteils- und Handlungskompetenz befähigt werden. Das Dissertationsvorhaben erfasst vor diesem Hintergrund subjektive Vorstellungen über Rassismus von Lehramtsstudierenden des Unterrichtsfaches Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung an der Universität Wien im Rahmen ihres Bürger_innenbewusstseins. Dieses Bewusstsein einer Person bildet ihre jeweiligen Vorstellungen über die gesellschaftlich-politische Wirklichkeit ab und hängt mit ihren Wahrnehmungen und Erfahrungen im Alltag zusammen, die vom gesellschaftlich-kulturellen Rahmen beeinflusst werden. Vorstellungen sind wiederum Verständnisse, vorhandenes Wissen über, Ideen von und Denkwerkzeuge zu einem bestimmten Gegenstand, die mit diesem Bewusstsein und bisherigen Sozialisationserfahrungen der Person verbunden sind. Vorstellungen sind Grundlage und Voraussetzung für weitere Lernprozesse. Entsprechend wichtig ist es, sie für künftige Lehr- und Lernangebote als vorhandenes Potential zu berücksichtigen. Dieses Vorhaben ordnet sich erkenntnistheoretisch in Zugängen des Sozialkonstruktivismus und der Rassismuskritik ein und arbeitet mit einem subjektbezogenen Verständnis innerhalb der Politischen Bildung. Methodisch erfolgt das qualitative Studiendesign anhand einer explorativen Fragebogenstudie und daran anschließenden problemzentrierten Interviews. Die empirischen Studien werden jeweils mit einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Dadurch wird anhand von thematisch verdichteten Relevanzsetzungen innerhalb der analysierten Vorstellungen erschlossen, wie Rassismus von Lehramtsstudierenden des Unterrichtsfaches an der Universität Wien im Rahmen der politisch-gesellschaftlicher Wirklichkeit verstanden und mit Handlungsperspektiven verhandelt wird und in ihrer Rolle angehender Lehrkräfte entsprechend didaktisch thematisiert werden kann. Zielsetzung dieses Dissertationsvorhabens ist es, die zielgruppenspezifischen subjektiven Vorstellungen über Rassismus herauszuarbeiten und darauf bezogene rassismuskritische Impulse für den politikdidaktischen Umgang mit Rassismus zu entwickeln, um somit empirisch begründet themenspezifische Lehr- und Lernprozesse für die ausgewählte Zielgruppe zu fördern.