Cov_enable
In dem vom FWF geförderten Forschungsprojekt „COV_enable: Reimaging vulnerabilities in times of crises“ (P 34641) soll in Kooperation mit der Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten (BSU, Lead Partner) erforscht werden, welche Auswirkungen die COVID-19 Pandemie auf Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen hat. Seit März 2020 kommt es aufgrund von COVID-19 in fast allen Bereichen des täglichen Lebens zu massiven Einschränkungen, wobei Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen davon mitunter besonders stark betroffen sind und eine höhere Vulnerabilität aufweisen.
In dem Projekt COV_enable geht es darum herauszufinden, wie ebendiese Menschen die Krise erlebt haben bzw. erleben und welche (längerfristigen) Auswirkungen die Pandemie auf ihr Leben hat. Da im bisherigen Diskurs die Blickwinkel von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen nahezu unbeachtet blieben, sollen diese im Zuge des Projekts selbst von ihren subjektiven Erfahrungen berichten. Während sich das Team der BSU auf Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen, welche Unterstützung im Bereich Wohnen bekommen, konzentriert, beschäftigt sich das Team der Universität Wien mit der Situation von Schüler*innen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen an unterschiedlichen Schulstandorten in Wien. Im Rahmen von zwei jeweils 6-monatigen Erhebungsphasen erzählen Schüler*innen Mithilfe von kreativen Beiträgen (z.B. Videotagebücher, Audioaufnahmen, Fotos, Interviews), wie sie die Krise erleben und welche Auswirkungen die Pandemie auf ihren (Schul-)Alltag hat.
Die daraus gewonnen Daten werden nach der Grounded Theory-Methodologie ausgewertet und analysiert.
Neben den subjektiven Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen soll außerdem mithilfe der kritischen Diskursanalyse untersucht werden, ob und wie Vulnerabilität und Behinderung im politischen Diskurs in Form von Maßnahmen, Verordnungen und Erlässen sichtbar werden.
Auf der Projektwebsite wird außerdem ein öffentlicher Blog eingerichtet, über welchen einerseits Forschungsergebnisse verbreitet werden sollen und andererseits mittels Kommentarfunktion Zugang zu Erfahrungen weiterer Gruppen von Menschen, welche in Bezug auf COVID-Maßnahmen als besonders vulnerabel eingestuft werden oder sich selbst als vulnerabel wahrnehmen, erlangt werden soll.
Ziel des Projekts ist es, auf Basis der erhobenen Daten gemeinsam mit Vertreter*innen verschiedenster Organisationen und Akteur*innen aus dem Bereich Menschenrechte, öffentliche Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft ein Modell für einen inklusiven Krisenmonitoring-Prototyp zu entwickeln, um die aktuelle und zukünftige Krisen und Herausforderungen gleichberechtigt und nachhaltig bewältigen zu können.
Projektzeitraum | 05/2021-05/2024 |
Förderung | www.fwf.ac.at |
Website |
Weitere Informationen
Projektmitarbeiter*innen
- Assoz. Prof.in Mag.a Dr.in Michelle Proyer (Projektleitung)
- Alexandra Gutschik, BEd BA (wissenschaftlich)
- Mag.a Barbara Hager (wissenschaftlich)
- Susanne Prummer, BA BEd (wissenschaftlich)