Sophie Rädel
Von Sprachenlerner:innen zu New Speakers – Erwerb der niedersorbischen Sprache bei Erwachsenen
Betreuung: Eva Vetter
Zeitraum: 2023-
Kontakt: sophie.raedel@serbski-institut.de
Niedersorbisch ist eine der beiden Sprachen der sorbischen Minderheit in Deutschland und befindet sich in der Niederlausitz seit fast einem Jahrtausend in einer Diglossiesituation mit der deutschen Sprache. Zahlreiche Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Zahl der Sorbischsprecher:innen stetig zurückgegangen ist und die Sprachgemeinschaft heute größtenteils aus Menschen besteht, die die Sprache im Bildungssystem erwerben oder erworben haben. Wie in vielen anderen minorisierten Sprachgemeinschaften ist eine zentrale Frage, wie diese Lernenden zu New Speakers werden können, d. h. zu Menschen, die die Sprache im täglichen Leben verwenden oder sich zumindest darum bemühen, sie so häufig wie möglich zu nutzen. Es gibt nur wenige Niedersorbisch-Lernressourcen für Erwachsene, so dass der Kontakt zu geübteren Sprecher:innen für den Sprachlernprozess von großer Bedeutung ist.In meiner Doktorarbeit möchte ich die Möglichkeiten des Lernens in diesen „informellen“ Umgebungen außerhalb von Unterrichtssettings untersuchen. Warum, wo und wie lernen die Erwachsenen eigentlich niedersorbisch? Welche Rolle spielen die geübteren Sprecher:innen für den Lernprozess? Für meine explorative Studie habe ich ein Mixed-Methods-Design gewählt, das aus einem standardisierten Fragebogen, halbstrukturierten Interviews und Lerntagebüchern besteht.