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Linguistic Risk-Taking

Bei der ursprünglich an der University of Ottawa konzipierten Linguistic Risk-Taking Initiative handelt es sich um eine pädagogische Initiative, in der authentische Kommunikationshandlungen in einer Zielsprache als Risks bezeichnet werden, da diese aufgrund der Möglichkeit, dass Missverständnisse entstehen, Fehler passieren etc. von Lernenden oftmals als riskant eingestuft werden. Damit die Lernenden auf die zahlreichen alltäglichen Situationen aufmerksam werden, in denen sie ihre Zielsprache verwenden und üben können, wurde in Kanada ein Linguistic Risk-Taking Passport entwickelt. Dieser beinhaltet zahlreiche alltägliche Aktivitäten (sogenannte Risks), die die Lernenden in ihrer Zielsprache durchführen und danach im Pass abhaken können.

Die Linguistic Risk-Taking Initiative für Deutschlernende in einem österreichischen Universitätskontext

Das Projekt fokussiert auf die Umsetzung der Linguistic Risk-Taking Initiative in Deutschkursen des Vorstudienlehrgangs der Wiener Universitäten (VWU) am Sprachenzentrum der Universität Wien. Mithilfe der Initiative und dem für den gegebenen Kontext entwickelten „Riskier was!“-Heft (dem deutschsprachigen Pendant zum Linguistic Risk-Taking Passport) sollen die Deutschlernenden in ihrem Lernprozess begleitet und ermutigt werden, auch in alltäglichen Situationen die Verwendung der Zielsprache Deutsch zu ‚riskieren‘ und davon sprachlich zu profitieren. Gleichzeitig sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie das „Riskier was!“-Heft von den Lernenden genutzt und wie die Initiative selbst von den Lernenden sowie den Lehrpersonen eingeschätzt bzw. beurteilt wird.

Publikationen aus dem Projekt

  • Cajka, Stefanie. 2021. Die Linguistic Risk-Taking Initiative für Deutschlernende in einem österreichischen Universitätskontext. Wien: Universität Wien, Masterarbeit. https://utheses.univie.ac.at/detail/59293
  • Cajka, Stefanie; Ed, Griffiths, Nikolay Slavkov & Eva Vetter. 2023. Linguistic risk-taking and informal language learning in Canada and Austria. In Denyze Toffoli, Geoffrey Sockett & Meryl Kusyk (eds.), Language Learning and Leisure: Informal Language Learning in the Digital Age (Studies on Language Acquisition [SOLA] 66), 207-237. Berlin/Boston: De Gruyter Mouton. https://doi.org/10.1515/9783110752441-010

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  • Riskier Was! - Video

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Der Studienreisepass: Adaptation von Linguistic Risk-Taking für reisende Deutschlernende

Der Studienreisepass ist ein im Rahmen des Promotionsprojekts von Sebastian Windisch adaptierter LRT- Aufgabenkatalog. Der Fokus dieser Adaption liegt auf der Förderung kommunikativer Kompetenz von Deutschlernenden durch authentische Sprachverwendung während Studienreisen oder touristischer Aufenthalte im deutschsprachigen Raum. Ein zentrales Merkmal dieser Adaption ist die verstärkte Integration von Gamification: Ausgehend von der Annahme, dass mündliche Interaktion im authentischen Umfeld ein höheres sprachliches Risiko birgt, erhalten Lernende für jede Aufgabe sogenannte Courage Points. Die Teilnehmenden dokumentieren ihre Aktivitäten, sammeln Punkte und erhalten am Ende ein Gamification-Badge als sichtbaren Ausdruck ihres Engagements.
Die Aufgaben orientieren sich am Niveau A2/A2+ und sind mit konkreten Deskriptoren verknüpft. Ergänzt wird der Pass durch landeskundliche Inhalte, ein Reisewörterbuch sowie Materialien zum Österreichischen Deutsch.
Der Pass wurde in zwei Erprobungszyklen mit Studierenden der Universitäten Santiago de Compostela, Salamanca, Coimbra, Le Mans und Neapel evaluiert. Die Teilnehmenden wurden dabei im Rahmen der Wien-Aktion „Europas Jugend lernt Wien kennen“ (BMBWF) durch OeAD-Lektor:innen auf ihren Studienreisen begleitet.

Das Projekt ist in der Study-Abroad-Forschung verortet – einem Feld, in dem Studienreisen bislang wenig untersucht wurden, insbesondere im Hinblick auf Sprachverwendung. Der Studienreisepass setzt genau hier an: Er soll Lernende dazu motivieren, aus kommunikativen Routinen und geschlossenen Kreisen auszubrechen und gezielt sprachliche Handlungsspielräume in authentischen Situationen innerhalb der kurzen Zeit von z.B. einer Woche während ihrer Sprach-oder Studienreise zu nutzen.

Link zum Projekt Sebastian Windisch

 Kontakt

Sebastian Windisch
sebastian.windisch@gmx.at

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